Rezension zu "Unter freiem Himmel" von Markus Torgeby

Im Freien schlafen, umgeben von Bäumen, Dunkelheit und angenehmer Kälte. Dabei hoch zu den Sternen blicken und sehen, wie sich die Atemluft wie eine feine Wolke vor den Augen kräuselt. Vielleicht verpassen wir ja etwas, wenn wir immer nur in temperierten Räumen mit vier Wänden und einer Decke liegen. Markus Torgeby war ein erfolgreicher Langstreckenläufer, als er der Zivilisation den Rücken kehrte, in den Wald zog und fortan unter freiem Himmel schlief. Eine Erfahrung, die sein Leben und seinen Blick auf die Welt veränderte.

Ich liebe es umgeben von Bäumen zu sein und die Geräusche der Natur intensiv wahrzunehmen. Denn dort kann ich zur Ruhe kommen, Energie tanken und wieder zu Inspiration finden.  Deshalb hat "Unter freiem Himmel" sofort mein Interesse geweckt. Zudem fühle ich mich im Alltag oft gestresst und möchte mich noch viel intensiver mit der Natur auseinandersetzen. Beispielsweise habe ich gemerkt, wie kraftvoll sich eine Umarmung mit einem Baum anfühlt. Es stärkt die Verbindung zur Natur und gibt Geborgenheit. 

Eine Einladung in die Natur gefällig?

Markus Torgeby beschreibt in seinem Buch das Gefühl, das der Wald und die Natur in ihm auslöst. Er ist der hektischen, stressigen Welt entflohen und hat sich in der Natur wiedergefunden. Über eine lange Zeit lebte er unter freiem Himmel, beobachte den Sternenhimmel und aß nichts anderes als Pflanzen und Haferbrei. Mit seiner Frau bezog er schließlich ein kleines Häuschen in der Natur und gründete eine Familie. Torgeby gibt Einblicke in sein Leben und erzählt, was es bedeutet in der freien Natur zu leben. Das Buch ist sowohl ein Sachbuch als auch ein Ratgeber. Denn wir erhalten wertvolle Überlebenstipps. Zudem gewährt uns Torgeby einen umfangreichen Einblick in sein Familienleben. Das Buch ist eben auch sehr autobiografisch gestaltet. Themen wie Werkzeuge, Feuer machen oder auf Bäume klettern werden von ihm ausführlich thematisiert. Zudem erklärt er, worauf es bei der Kleidung ankommt. Besonders gefreut habe ich mich auch über das Kapitel "Essbare Pflanzen". Denn in diesem Bereich kenne ich mich so gar nicht aus. Leider ist dieses Kapitel zu kurz geraten. Hier hätte ich mir mehr erhofft. Das Buch ist eine Mischung aus vielem. Ein kompletter Outdoor Ratgeber ist hier allerdings nicht zu erwarten. Viel mehr geht es um die gelungene Mischung aus Sachbuch, Ratgeber und Autobiografie. "Unter freiem Himmel" ist für mich eine Einladung in die Natur. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass dieses Buch auch Leser begeistert, die sich momentan wenig zur Natur hingezogen fühlen.

Wie bereits erwähnt verbringe ich sehr viel Zeit in der Natur. Ich kann mir durchaus vorstellen, auch mal unter einem Sternenhimmel zu schlafen und den freien Himmel zu spüren. Da hingegend hat Torgeby auf jeden Fall große Arbeit geleistet. Denn das Buch fesselt und weckt Neugierde. Jedoch sehe ich die Überlebenstipps eher als eine schöne Info am Rande. Schließlich habe ich nicht vor, draußen wortwörtlich "überleben" zu müssen. Allerdings bin ich auch der Meinung, dass solches Wissen nie schadet. Wer weiß, wozu ich es tatsächlich mal in der Praxis benötige. Die Bilder von Torgebys Frau haben mich beeindruckt. Sie sind eine wunderbare und vor allem authentische Ergänzung zum Text. Ich konnte dadurch noch mehr mitfühlen und in ihr Leben eintauchen. Auch die Liebe zur Natur lässt sich so noch viel deutlicher spüren. Ich bin der Meinung, dass dieses Buch ein wunderbarer Ratgeber für Naturliebhaber ist und gerade durch die persönlichen Einblicke punktet. 

"Unter freiem Himmel" von Markus Torgeby ist etwas besonderes und definitiv eine Herzensempfehlung. Das Buch  bekommt ★★★★ Sterne!

Herzlichen Dank an das Bloggerportal Penguin Random House Verlagsgruppe und an HEYNE HARDCORE für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars! Meine Meinung bleibt davon unberührt.