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5. Mai 2021

Rezension zu "Jeder Mensch" von Ferdinand von Schirach

Mit der amerikanischen Unabhängigkeitserklärung 1776 und der Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte 1789 in Frankreich wurden die Grundsteine für unsere moderne Gesellschaft gelegt, für unsere Freiheit und unsere unveräußerlichen Rechte. 

 Das Erstaunliche an diesen Deklarationen ist, dass sie nicht die Wirklichkeit widerspiegelten. Die großen Manifeste der Menschheit verlangten eine Ordnung der Gesellschaft, die es noch nicht gab. Es waren Utopien. 

Heute stehen wir vor ganz neuen Herausforderungen. Globalisierung, Digitalisierung, künstliche Intelligenz, Klimawandel: Die Gefahren, denen wir heute ausgesetzt sind, waren vor 200 Jahren noch nicht einmal vorstellbar. Wir brauchen deshalb neue, zusätzliche Menschenrechte. 

 Heute müssen wir wieder über unsere Gesellschaft entscheiden – nicht wie sie ist, sondern so, wie wir sie uns wünschen. Genau jetzt ist der richtige Zeitpunkt. Ist das nicht die eigentliche Aufgabe unserer Zeit?

Ein Appell an die Gesellschaft
Ferdinand von Schirach ist ein Autor, der mich immer zum Nachdenken anregt. Deshalb war für mich schnell klar, dass ich dieses kleine Büchlein lesen möchte. Schirach schreibt in diesem knapp 32 Seiten kurzen Buch über die Entstehung der amerikanischen Unabhängigkeitserklärung und spricht von der Erklärung der Menschenrechte. Zu dieser Zeit waren Menschenrechte eine Utopie und die Gesellschaft war weit weg von dem Gedanken, dass dass alle Menschen gleich sind. Mittlerweile ist dieser Grundsatz (zumindest in unserer westlichen Gesellschaft) nicht mehr wegzudenken. Gewohnt kritisch spricht Schirach davon, dass sich die Lebensumstände geändert haben. Aufgrund dem Internet, der Globalisiertung, der Digitalisierung und dem Klimawandel fordert Schirach, dass die "Charta der Grundrechte der Europäischen Union" um sechs Artikel ergänzt werden muss. Denn wir stehen vor neuen Herausforderungen, denen wir auch gerecht werden müssen. Er plädiert dafür, sich Gedanken zu machen und dementsprechend die Grundrechte anzupassen.

Auch hier schafft es Schirach, mich zum Nachdenken anzuegen. Ich hätte gerne noch weitergelesen. Allerdings finde ich es sehr erfrischend, dass dieses Buch mir fast schon wie ein längerer Zeitungsartikel vorkommt. Im Grunde versteht sich das Büchlein als ein Appell an die Gesellschaft, sich mit den neuen Lebensumständen zu befassen und diese auch in die Grundrechte aufzunehmen. Zudem ist das Buch Teil einer Petition. Schließlich werden sämtliche Einkünfte gespendet. Ich empfand das Büchlein als sehr lesenswert und konnte trotz dieser kurzen Lesezeit sehr viele Impulse mitnehmen. Manchmal hätte ich mir eine nähere Erklärung gewünscht. Allerdings hinterlässt dieses Büchlein trotzdem positive Gedanken. Ich bin sehr froh, dass ich in dieses Buch eingetaucht bin. Denn das Thema ist von sehr großer Wichtigkeit und sollte defintiv noch mehr Menschen erreichen und zum Nachdenken anregen.

Wenn du möchtest, kann du auf www.jeder-mensch.eu für die neuen Grundrechte stimmen.

Das Buch "Jeder Mensch" von Ferdinand von Schirach bekommt ★★★★ Sterne!

Herzlichen Dank an das Bloggerportal Penguin Random House Verlagsgruppe und an den Luchterhand-Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars! Meine Meinung bleibt davon unberührt.

Hier geht's zum Buch. Bestellbar in allen bekannten Buchhandlungen und auf der Verlagswebseite.

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