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Bewertungen
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5. September 2012

Shades of Grey (Erika Leonard James)



"Das Buch, über das die ganze Welt spricht", heißt es im Klappentext von "Shades of Grey, Geheimes Verlangen". Sie ist Literaturstudentin und in der Liebe nicht allzu erfahren. Doch dann lernt Ana Steele den reichen und ebenso unverschämt selbstbewussten wie attraktiven Unternehmer Christian Grey bei einem Interview für ihre Uni-Zeitung kennen. Und möchte ihn eigentlich schnellstmöglich wieder vergessen, denn die Begegnung mit ihm hat sie zutiefst verwirrt. So sehr sie sich aber darum bemüht: Sie kommt von ihm nicht los. Christian führt Ana ein in eine dunkle, gefährliche Welt der Liebe, in eine Welt, vor der sie zurückschreckt und die sie doch mit unwiderstehlicher Kraft anzieht…

Über den Autor
Die britische Autorin ist Mutter von zwei Kindern und war - bis vor kurzem - Angestellte eines TV-Senders in London. Ihre "Shades of Grey"-Trilogie erschien zunächst in einem kleinen australischen Verlag und wurde durch reine Mundpropaganda zu einem der sensationellsten internationalen Bucherfolge der letzten Zeit. Die Übersetzungsrechte wurden in zahlreiche Länder verkauft, die Filmrechte an der Trilogie haben sich Universal Pictures und Focus Features gemeinsam gesichert. Die Autorin lebt in London.

Meine persönliche Meinung
Bevor ich zu meiner persönlichen Meinung komme, muss gesagt werden, dass es sich hierbei um eine Twilight Fanfiction handelt. Ich habe trotzdem, während ich das Buch las, kein einziges Mal an Twilight gedacht. Die Protagonisten stelle ich mir vollkommen anders als Bella und Edward vor. Anastacia stelle ich mir ein wenig wie Emma Watson vor. Aber darum geht es gar nicht, denn jeder entwirft schließlich ein eigenes Bild der Protagonisten. Ich interessiere mich sehr für Feminismus, und die Stellung der Frau in der Gesellschaft ist sehr wichtig für mich. Deswegen fand ich dieses Buch absolut frauenverachtend. Dominanz im Bett ist völlig in Ordnung, aber Dominanz im Alltag? Ständig hat Christian Grey, der mir im Verlauf des Romans immer unsymphatischer wurde, Anastacia Vorschriften gemacht. Sie musste Geschenke annehmen, obwohl sie diese nicht wollte. Er hat ihr befohlen Sport zu machen und zu essen. Dann ständig diese Wortwiederholungen, die sehr schnell genervt haben. Gleich hat man gemerkt, welche Worte der Autorin besonders gefallen. Was mir noch nicht gefallen hat, das waren die Drohungen mit Schläge. Was bildet sich dieser Christian Grey eigentlich ein? Aber noch viel schlimmer war die Reaktion von Anastacia. Statt sich zu wehren, hat sie einfach alles geduldet. Es ist doch nicht so, dass sie nicht auch andere Männer haben könnte. Stattdessen unbedingt Christian Grey. Es mag sein, dass dieser der einzige war, der ihr so richtig gefällt. Aber das heißt doch nicht, dass man sich gleich ihm vollkommen unterwerfen muss. Der gesamte Inhalt ist sowieso sehr klischeehaft. Sind wir doch mal ehrlich? Ein Mädchen, das noch mit 21 Jahren Jungfrau ist und ihre erste sexuelle Begegnung mit einem 27-jährigen Mann macht? Ohne dass sie viel darüber nachdenken muss, weil sie doch so von ihm bezaubert ist? Das ist wirklich sehr naiv und eigentlich unfassbar bescheuert.

Struktur und Sprache
Literarisch ist das Buch eine große Katastrophe mit unzähligen Wortwiederholungen. Aber darum geht es bei diesem Buch überhaupt nicht. Die Autorin hat es geschickt geschafft, mit Mundpropaganda das Buch zu einem Hype zu machen. Ganz kann ich den Hype nicht verstehen, weil es mir zwischendrin sogar langweilig war. Am Anfang war es noch ganz interessant, aber bis es zu den Erotikszenen kam, hat es sehr lange gedauert. Mir war dann wirklich nach den ersten Sexszenen langweilig, weil nichts mehr kam, dass mich wirklich überrascht hat. Einzig die Nachrichten, die beide Protagonisten sich geschrieben haben, waren es noch wert, weiter zu lesen. Sonst war es langweilig und erst wieder gegen Ende etwas besser.

Zusammenfassend
Über dieses Buch reden alle und deswegen kann man dem Buch sicherlich nicht nur schlecht reden. Ich denke, dass das Buch ein Erfolg geworden ist, weil man einfach über diese naive Anastacia reden muss. So ging es mir auch, weil ich mich über ihre Naivität aufgeregt habe. Und wenn man sich über ein Buch aufregt und genervt ist, dann kann das Buch nicht so schlecht sein. Ich kann wirklich nicht sagen, dass ich das Buch empfehlen kann, denn es hat mich nicht vom Hocker gerissen. Am Anfang noch gespannt, umso mehr am Ende genervt und verärgert über die Naivität. Jeder muss für sich selbst wissen, ob das Buch es Wert ist, gelesen zu werden. Ich persönlich möchte mich in die Protagonistin hineinversetzen. Wie Nebencharaktere sind ist wieder eine andere Sache, aber die Protagonistin sollte für mich eine Person sein, in die ich mich wunderbar hineinversetzen kann und deren Entscheidungen ich auch verstehen kann.

Struktur und Sprache (Stil, Lesbarkeit...)
Aufmachung (Aussehen des Textes, Cover, Klappentext...)
Aufbau (Spannung, Anordnung...)
Inhalt (Thema, Szenen...)
Sonstiges (Hype, Gesprächsthema, Gedanken...)
 

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Shades of Grey - Geheimes Verlangen

Shades of Grey - Geheimes Verlangen
Band 1

Shades of Grey - Geheimes Verlangen

Shades of Grey - Geheimes Verlangen
Band 1
Erika Leonard James
Shades of Grey - Geheimes Verlangen

Das Buch erhält insgesamt 3 von 5 Sterne 



2012, 608 Seiten, Maße: 13,5 x 20,5 cm, Klappenbroschur, Deutsch | Goldmann | ISBN-10: 3442478952 | ISBN-13: 9783442478958

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