Mit 26 glaubt Sophie Weiss, alles über Sex zu wissen, alles über das, was
zwischen Männern und Frauen passieren kann. Dann lernt Sophie die Welt des SM
kennen: Auf einer Sklavenversteigerung begegnet sie Richard. Er ist ein
prominenter Wirtschaftsboss und kennt sich bestens aus in der diskreten Welt
des SM. Sie ist noch blutige Anfängerin. Richard führt sie in exklusive Kreise
ein, sie treffen sich in Hotels und zu privaten Orgien. Sophie verliebt sich in
ihn, der Familie hat und seine Frau mit großer Selbstverständlichkeit betrügt.
Als er merkt, dass ihre Beziehung außer Kontrolle gerät, will er die Affäre
beenden. Erbarmungslos offen erzählt Sophie Weiss aus der Welt des SM. So viel
zum Klappentext von "Stolz und Demut".
"Ich war eine gute Sklavin. Ob es Talent war oder so etwas wie ein
Instinkt. Ich war einfach gut." Mächtige Männer lieben die Macht. Vor dem
Bett machen diese Vorlieben nicht halt. Sophie ist fasziniert davon, mit
Richard die Grenzen zwischen Lust und Demütigung, Erregung und Schmerz zu
erkunden. Doch was, wen irgendwann Liebe ins Spiel kommt? Was, wenn dann
die Grenzen woanders verlaufen?
Was
bewegt Frauen sich versklaven zu lassen? Warum tun sie sich
diese Demütigung an? Diese Fragen sind wohl die ersten, die
man sich bei diesem Buch stellt. Zu erwähnen ist außerdem, dass es sich bei dem
Buch um ein autobiografisches Werk handelt. Sophie Weiss ist
das Pseudonym einer deutschen Autorin, die diese Erfahrungen selbst gemacht hat. Das
Buch liest sich sehr flüssig. In einem Rutsch hat man es
gelesen. Es ist sehr dünn und obwohl es ein Hardcover ist, leider viel zu teuer.
Aber wer sich für die Themen Sklaverei und SM Praktiken interessiert,
wird sicherlich gefallen finden. Leider ist die Geschichte total vorhersehbar. Man
wusste sofort was kommt und dies bestätigte sich auch schnell. Das liegt auch
daran, dass die Autorin schon am Anfang Hinweise gibt, was
später passieren wird. Für mich als Leser stellt sich die Frage: Warum tut sie
das? Wo bleibt da die Spannung? Das Buch ist trotzdem unterhaltsam und
langweilt (im Gegensatz zu "Shades of Grey") nicht. Aufgrund der
Kurzbeschreibung hat man sich aber definitiv mehr versprochen.
“Ich erklärte mich einverstanden. Ich vertraute ihm tatsächlich. Vielleicht, weil ich wusste, dass er, wenn er gewollt hätte, mir schon längst etwas angetan hätte. Vielleicht auch, weil ich ahnte, dass er ebenso etwas zu verlieren hatte.” (S. 27)
Leider gab es im Buch einige Rechtschreib- und Zeichenfehler. Nicht gravierend, aber trotzdem erwähnenswert. Sophie
ist eine Person, mit der man sich trotz allem identifizieren kann. Leider wird
viel zu wenig über sie als Person erzählt. Man wünscht sich, über sie mehr zu
erfahren. Schon am Anfang wird man sofort mitten in die Geschichte geworfen. Die
Versteigerung nimmt ihren Lauf. Aber warum sie überhaupt dort hingegangen ist,
erfährt man nicht wirklich. Es ist einfach nicht ausführlich
genug gewesen. Da wäre es an manchen Stellen wünschenswert gewesen, was davor in ihrem Leben passiert ist. Der
Schreibstil ist für das Genre angemessen. Die Wortwahl hätte
man besser wählen sollen. Manche Wörter wurden einfach zu oft hintereinander
wiederholt, so dass man schnell nichts mehr davon hören kann. Antworten auf die
Fragen gab es nur teilweise. Die Verhaltensweisen der Protagonistin konnte man trotzdem nachvollziehen. Auch wenn sich viele Fragen im Nachhinein noch stellen. Interesse hat die Autorin definitiv geweckt. Das Ende schließt die Geschichte gut ab. Man hat nicht das
Gefühl, es müsste noch etwas in der Geschichte kommen. Das einzige, was man
sich stellt, sind speziell Fragen zur Sklaverei. Dafür war das Buch einfach zu
kurz. So kurz und bündig, dass man es fast zu schnell
durch hatte. Einerseits gut, andererseits hätte man speziell das Thema Sklaverei
noch etwas ausführlicher schildern können. Für manche Leser wird nun das
Interesse geweckt sein, sich darüber nochmal zu informieren. Insgesamt ein ganz netter Roman für zwischendurch. Sicher interessant für Menschen, die sich einen kleinen Einblick in diese Welt gewähren möchten. Allerdings eignet sich das Buch nicht, wenn man noch weiter in die Tiefe gehen möchte. "Stolz und Demut" bekommt somit:
Struktur und Sprache (Stil, Lesbarkeit...) ★★★★☆
Aufmachung (Aussehen, Cover, Klappentext...) ★★★★☆
Aufbau (Spannung, Anordnung...) ★★★☆☆
Inhalt (Thema, Szenen...) ★★★☆☆
Sonstiges (Gedanken...) ★★☆☆☆
Aufbau (Spannung, Anordnung...) ★★★☆☆
Inhalt (Thema, Szenen...) ★★★☆☆
Sonstiges (Gedanken...) ★★☆☆☆
Sophie Weiss
Stolz und Demut
Stolz und Demut
ISBN: 978-3492055871
Verlag: Pieper Verlag
Seiten: 160 Seiten
Verlag: Pieper Verlag
Seiten: 160 Seiten
Das Buch bekommt insgesamt:
★★★☆☆ (3,2)
Das Buch kann zum Beispiel bei Amazon oder direkt beim Piper Verlag erworben werden.
Hiermit bedanken wir uns recht herzlich beim Piper Verlag für das
Rezensionsexemplar.
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