Rezension zu "Ich glaube" von Papst Franziskus

Wird Gott tatsächlich immer verzeihen? Und kann Jesus tatsächlich auferstanden sein? Wie funktioniert das mit dem Fegefeuer? Diese und viele weitere Fragen treiben heute Gläubige (und auch Nicht-Gläubige) um. Im neuen Buch »Ich glaube« von Papst Franziskus geht es um genau diese Fragen. Ausgehend vom Glaubensbekenntnis, dem Gebet, das den christlichen Glauben zusammenfasst, gibt Papst Franziskus in lebensnaher Sprache Anregungen, den Glauben besser zu verstehen.

Papst Franziskus sagte einmal: „Glauben ist heute nicht schwieriger als früher“. Das Buch hat mich aufgrund dieses Zitates sehr gereizt. Das Glaubensbekenntnis/ "Symbol des Glaubens"  vereint in einem einzigen Text die zentralen Inhalte des christlichen Glaubens. Das Glaubensbekenntnis ist aber auch ein Ausdruck des Lebens und der Erfahrung, welche Christen zu einer Einheit machten. Und doch spricht Papst Franziskus davon, dass Glaube häufig missbraucht wird. Im Kontext nennt er das Ablehnen anderer. Dabei stärkt der Glaube an den Vater Jesus Chiristus die Einheit sowie Beziehungen und Gemeinschaften.

Im Buch "Ich glaube" von Papst Franziskus werden die Inhalte des apostolischen Glaubensbekenntnis nicht Zeile für Zeile erörtert. Franziskus geht es viel mehr darum, alltägliche wesentliche, einfache, aber auch tiefgründige Bedeutungen zu teilen. Denn mit dem Glaubensbekenntnis lernen wir nicht nur über Gott - nein, wir sprechen damit auch von uns. Das Glaubensbekenntnis ist wie eine Leitlinie, mit der wir mehr Kraft und Mut im Leben haben. Auch wenn Franziskus das Glaubensbekenntnis nicht Wort für Wort erläutert, gibt es einen roten Faden, der sich durch das gesamte Buch zieht. Die Zitate aus dem Glaubensbekenntnis werden sehr verständlich erläutert und mit Anregungen ergänzt. Als besonders spannend empfand ich auch den Bezug zur Gegenwart. Gerade in der heutigen Zeit sind wir durch unterschiedliche Einflüsse sehr viel Hektik ausgeliefert. Dabei bringt uns der Heilige Geist Ordnung in die Hektik. Papst Franzikus kritisiert auch die Gesellschaft. Beispielsweise geht er auf die Disharmonien ein, die Spaltungen mitsich bringen. Auch die Schere zwischen arm und reich ist ein großes Thema. Im Buch stellt er sich wichtige zum Nachdenken anregende Fragen. Auch gibt er eine Antwort auf Fragen, die ihm Don Marco Pozza im Jahr 2019 gestellt hat. Was ist die Kirche, wenn nicht die Versammlung aller Heiligen? 

Der Schreibstil gefällt mir sehr gut. Ich habe mich sofort reingelesen und war über die Formulierungen und Bedeutungen neugierig. Papst Franziskus gibt in seinem Buch "Ich glaube" wertvolle, lebensnahe Anregungen und Denkanstöße, die sich wunderbar ins Leben übertragen lassen. Bei manchen gesellschaftlich relevanten Themen hätte ich mir noch ein bisschen mehr Tiefe gewünscht. Dennoch habe ich mein Wissen noch einmal auffrischen können und konnte wunderbare Impulse mitnehmen. 

"Ich glaube" von Papst Franziskus bekommt ★★★★ Sterne!

Herzlichen Dank an das Bloggerportal der Verlagsgruppe Random House und an den Kösel Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars! Meine Meinung bleibt davon unberührt.